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Foto-Credit: ÖFT
Rhythmische Gymnastik ist seit 1984 als reiner Frauensport olympisch. In den vergangenen zehn Jahren wurde jedoch die Diskussion um die Etablierung einer Männer-Wertung immer lauter.
Männer-Gymnastik in Japan sehr beliebt
Einerseits, weil Rhythmische Sportgymnastik für Männer in asiatischen Ländern wie Japan und Korea durchaus populär ist. Zum anderen kämpft der Sport schon länger mit Imageproblemen, die auf undurchsichtige Jury-Entscheidungen und Aussagen zu mitunter fragwürdigen Trainingsbedingungen zurückzuführen sind. Eine Aufweichung von starren Dogmen täte der Sportart gut, darüber scheint man sich in der FIG (Internationale Gymnastik Föderation) mittlerweile einig zu sein. Die Einführung von Männerbewerben könnte ein solches Signal senden. Noch ist es aber nicht soweit.
Vor allem in Japan hat männliche Gymnastik eine lange Tradition. Der akrobatische Tanz mit einem Stab, welcher ursprünglich der Förderung von Gesundheit und körperlicher Stärke diente, hat sich seit den 70er-Jahren zu einer eigenständigen Sportart entwickelt. Japanische Rhythmische Männer-Gymnastik ist heute eine beeindruckende Körperkunst, die der sonst so femininen Ästhetik eine imposant maskuline Note verleiht. Bewerbe finden in Einzelwertungen und für Gruppen zu jeweils sechs Personen statt.
Männliche Einzel-Bewerbe
Bezüglich der verwendeten Handgeräte haben sich in Japan neben dem Langstock Keulen, Ringe und Seil durchgesetzt.
Männliche Gruppen-Bewerbe
Insbesondere die Gruppen-Bewerbe faszinieren jedoch durch die in asiatischen Ländern großgeschriebene Präzision und Körperbeherrschung.
Männer-Wettkämpfe bereits in USA, Russland und Australien
Neben Synchronschwimmen und der Nordischen Kombination ist Rhythmische Sportgymnastik eine der letzten Bastionen, die im olympischen Modus nur für ein Geschlecht zugelassen sind. Die nordische Kombination scheitert an der geringen Zahl von ausübenden Frauen, im Synchronschwimmen wurde das Tabu 2015 vorerst mit der Einführung eines Mixed-Bewerbes (Mann und Frau im „Paartanz“) bei der WM in Kazan gebrochen.
Dass Männer-Gymnastik hier nachzieht, ist in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Zwar finden Wettkämpfe inzwischen auch vereinzelt in Korea, Malaysien, Australien, Kanada, Russland und den USA statt, im professionellen Format beschränkt sich der Sport aber bislang auf das japanische Phänomen. Auch im deutschsprachigen Raum gibt es für Buben und Männer noch keine Trainingsmöglichkeiten.
Keulenschwingende Männer – top oder flop?
Ich selbst würde Rhythmische Männer-Gymnastik sofort befürworten. Dass Herren in ästhetisch-kompositorischen Sportarten eine ebenso gute Figur machen wie Damen, ist etwa im Eiskunstlaufen und Kunstturnen längst belegt. Auch die hier vorgestellten Videos zeugen von etwas „anderen“, aber nicht minder inspirierenden Darbietungen. Offenbar muss man sich an den Anblick ausdrucksstark tanzender Männer aber noch gewöhnen.
Was haltet ihr davon? Würdet ihr euch männliche Rhythmische Sportgymnastik im TV ansehen? Würdet ihr (als Männer) den Sport ausprobieren, wenn es Trainingsmöglichkeiten gäbe?
Hallo Zusammen,
interessanter Beitrag.
Auch wenn ich mir jetzt nicht so ganz vorstellen kann, dass Männer-Gymnastik in Deutschland zum Trendsport wird.
Dennoch finde ich den Artikel sehr nützlich und Hilfreich.
Ich werde aber weiterhin einen Heimtrainer bevorzugen.
Grüßle
Heimtrainer Liebhaber
Heimtrainer sind natürlich auch in Ordnung. 🙂 Solange man den Sport treibt, der einem Spaß macht, trainiert man gerne und regelmäßig. Und darum geht’s schließlich!
[…] Hier kommst du zu dem Bericht, in dem ich dir diese unbekannte Sportart mit Videos näher vorstelle! […]
Ich finde auch, dass es Zeit wird, Jungs bzw. Männer in der Rhytmischen Sportgymnastik zuzulassen. Die Beispielvideos aus Japan mit den Stäben hat mich sehr an die Sportart erinnert, die ich selbst einmal recht erfolgreich ausgeübt habe und in der Männer mit eigener Disziplin bei den Meisterschaften integriert sind. Zufällig kam der Weltmeister 2018 auch aus Japan:
https://www.youtube.com/watch?v=V8B-sNiRHno
Die Sportart heißt übrigens Twirling-Sport.
Viele Grüße
Sascha
Oh wow, der Typ ist aber gut!! Ja stimmt, das ist total ähnlich, nur etwas weniger akrobatische Elemente. Kannte ich bisher nicht, danke für den Tipp :). Ich schau mir sowas total gerne an, weil die einfach Körperbeherrschung haben und Ästhetik vermitteln. Wie bei jedem Tanz. Keiner würde beim Eiskunstlaufen auf die Idee kommen, die Männerwertung rauszunehmen… Schon sehr verkorkst!